Warum Tragen?

Das Tragen von Babys und vor allem Kleinkindern ist immer noch vorurteilsbehaftet. Es ist die Rede von Verwöhnen ("Es muss lernen auch mal allein im Kinderwagen zu liegen!"), verhinderter motorischer Entwicklung ("Wie soll das Kind je laufen lernen?") oder falscher Haltung bei Mutter und Kind ("Der runde Rücken ist aber nicht gesund für das Baby. Und die zusätzlich Last ist schädlich für deinen Rücken!"). 

Zum Glück sind diese Argumente gegen das Tragen längst überholt. Korrektes Tragen unterstützt die kindliche Entwicklung und ist auch für den Tragenden von Vorteil.

Alltagserleichterung

Tragen erleichtert den Alltag mit Baby ungemein. Unterwegs mit Baby im Kinderwagen und kein Fahrstuhl in Sicht. Ein müdes Baby, das Nähe möchte und ein Geschwisterkind, was gern spielen möchte. Es gibt unendlich viele Situationen, in denen das Tragen des Kindes den Alltag mit Kind erleichtert. 

Auch wenn das Tragen vor allem die Bedürfnisse des Kindes erfüllt, so sind Arm- und Bewegungsfreiheit doch die offensichtlichsten Vorteile beim Tragen. So kann das Kind bestmöglich in den Familienalltag integriert werden.

Steinzeitbaby

Babys merken schnell, wenn sie allein sind oder sich ihre Lage verändert. Sie reagieren bei fehlendem Geruch oder fehlenden Geräuschen der Bezugspersonen mit Schreien (Bindungsverhalten). Dies war und ist für sie überlebensnotwendig, da sie allein nicht fähig sind, sich vor Gefahren zu schützen.

Das wir heute in einer zivilisierten Welt leben, in der es kaum Gefahren innerhalb der Wohnung gibt, wenn ein Baby allein in einem Bett liegt, wissen die Babys noch nicht. Tragen kann dazu beitragen, dass sich die Kinder der Nähe ihrer Eltern sicher sein können. 

Dieses Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit stärkt zudem die Eltern-Kind-Bindung.

Fördern nebenbei

Babys kommen als physiologische Frühgeburten auf die Welt. Ihre körperliche Entwicklung findet vor allem in den ersten Monaten am Körper der Bezugsperson statt. Sie spüren die Bewegungen, den vertrauten Herzschlag und erhalten Impulse für die Temperaturregulierung.

Nebenbei wird dabei auch die Gehirnentwicklung des Kindes unterstützt. Dies liegt unter anderem am reduzierten Stresslevel von getragenen Kindern.

Babys sind Traglinge

Menschenkinder werden als aktive Traglinge geboren. Auch wenn sie zunächst hilflos erscheinen, so wären sie doch in der Lage, sich mit dem angeborenen Greifreflex festzuhalten. Mittlerweile klammern sich Babys nicht mehr an ihrer Bezugsperson fest. Sie nehmen aber bereits beim Hochnehmen die sogenannte "Anhock-Spreiz-Haltung" ein, die auf das Tragen am Körper der Bezugsperson vorbereitet.
 

Hüftentwicklung

Die Anhock-Spreiz-Haltung während des Tragens unterstützt die Entwicklung der kindlichen Hüfte optimal. Dabei unterscheiden sich die Anhockung und Abspreizung je nach Entwicklungsstand des Kindes. 

Bei meiner Trageberatung wird unter anderem der Entwicklungsstand des Kindes hinsichtlich der Hüfte als Basis für die Empfehlung der verschiedenen Tragesysteme berücksichtigt. So wird die Hüftreifung am besten beim Tragen unterstützt.

Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen

Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.